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Ideen für den Waldkindergarten

Prof. Dr. Gerald Hüther

Prof. Dr. Gerald Hüther ist ein Neurobiologe und Bestsellerautor, der sich mit der kindlichen Entwicklung und dem Einfluss von Umweltbedingungen auf das Gehirn beschäftigt. In seinen Forschungen hat er sich auch mit den positiven Auswirkungen von Waldkindergärten auf die kindliche Entwicklung auseinandergesetzt.

 

Um sich genauer mit den Forschungen von Prof. Dr. Hüther zu beschäftigen, können Sie folgende Schritte unternehmen:
  1. Recherche: Informieren Sie sich über die Forschungsarbeiten von Prof. Dr. Hüther zum Thema Waldkindergärten. Hierzu können Sie auf seiner Website, in seinen Büchern oder in wissenschaftlichen Artikeln fündig werden.

     

  2. Analyse: Lesen Sie sich die Forschungsergebnisse genau durch und analysieren Sie, welche Faktoren in Waldkindergärten zu einer positiven Entwicklung der Kinder beitragen.

     

  3. Umsetzung: Überlegen Sie, wie Sie die Ergebnisse der Forschung in die Praxis umsetzen können. Hierzu können Sie beispielsweise die Ideen und Anregungen in Ihrem pädagogischen Alltag in Waldkindergärten einbauen.

     

  4. Austausch: Diskutieren Sie die Forschungsergebnisse und Ihre Erfahrungen mit Kollegen und anderen Experten auf dem Gebiet der frühkindlichen Bildung. So können Sie von unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen profitieren und Ihre Arbeit stetig weiterentwickeln.

 

Hier einige Links zu den Erkenntnissen und Gedanken von Gerald Hüther:

https://natureflowfachblatt.blog/2017/09/27/gesprch-mit-gerald-hther-neurobiologe-lernforscher-potentialentalfung/

https://www.youtube.com/watch?v=QnFYyFR2elo

https://www.3sat.de/gesellschaft/politik-und-gesellschaft/waldkinder-grosswerden-in-der-natur-100.html

Für den Alltag

Natürlichkeit und Entdeckung stehen im Zentrum eines Waldkindergartens. Hier sind einige Ideen, wie der Alltag in einem Waldkindergarten gestaltet werden kann:

 

  1. Waldspaziergänge: Tägliche Spaziergänge durch den Wald gehören zum Standardprogramm eines Waldkindergartens. Die Kinder haben die Möglichkeit, die Natur zu erkunden und dabei verschiedene Pflanzen, Tiere und Materialien zu entdecken.

     

  2. Naturmaterialien sammeln: Die Kinder können Naturmaterialien wie Steine, Stöcke, Blätter und Zapfen sammeln, um daraus Kunstwerke zu basteln oder einfach nur damit zu spielen.

     

  3. Bau von Hütten und Tipis: Die Kinder können zusammen Hütten und Tipis aus Stöcken und Ästen bauen. Hier können sie ihre Kreativität und Teamfähigkeit unter Beweis stellen.

     

  4. Spielen im Freien: Im Wald gibt es viele Möglichkeiten, um zu spielen. Die Kinder können zum Beispiel Verstecken spielen, Fangen spielen oder einfach nur im Sand buddeln.

     

  5. Waldgeschichten erzählen: Der Wald bietet eine Vielzahl von Geschichten, die erzählt werden können. Die Kinder können den Geschichten lauschen oder auch eigene Geschichten erfinden.

     

  6. Waldtiere beobachten: Im Wald gibt es viele Tiere, die die Kinder beobachten können. So lernen sie, die Natur und ihre Bewohner zu respektieren und zu schützen.

     

  7. Musik im Wald: Die Kinder können Musikinstrumente aus Naturmaterialien bauen und damit im Wald musizieren.

     

  8. Lagerfeuer machen: Wenn es die Witterung erlaubt, kann ein Lagerfeuer gemacht werden. Hier können die Kinder Würstchen braten und Stockbrot backen.

     

  9. Gartenarbeit: Auch im Wald gibt es Möglichkeiten, um zu gärtnern. Die Kinder können zum Beispiel Gemüse oder Blumen pflanzen und sich um die Pflege kümmern.

     

  10. Bewegung im Freien: Im Wald können die Kinder viel Bewegung bekommen. So können sie klettern, rennen, springen oder einfach nur durch den Wald spazieren.

     

  11. Im Waldkindergarten können Kinder verschiedene Rituale erlernen und dabei auch passende Sprüche aufsagen. Dabei geht es darum, den Kindern bestimmte Abläufe und Verhaltensweisen im Wald bewusst zu machen und sie auf spielerische Weise in den Alltag zu integrieren. Ein Beispiel hierfür könnte das Morgenritual sein, bei dem die Kinder sich auf einer bestimmten Stelle im Wald versammeln, gemeinsam ein Begrüßungslied singen und sich dann auf den Tag einstimmen. 


    Auch das Verabschieden am Ende des Tages kann ein Ritual sein, bei dem die Kinder sich gemeinsam von der Natur verabschieden und sich auf den nächsten Tag freuen. Dabei können auch passende Sprüche aufgesagt werden, die den Kindern helfen, sich auf den jeweiligen Moment einzulassen und den Wechsel von einem Moment zum anderen bewusst wahrzunehmen. Solche Rituale fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl und die sozialen Kompetenzen, sondern tragen auch dazu bei, dass sich die Kinder sicher und geborgen fühlen und besser auf neue Situationen im Wald einlassen können.

     

  12. In einem Waldkindergarten können die Kinder die Berufe ihrer Eltern kennenlernen, indem sie ihre Eltern einladen, ihre Arbeit und Tätigkeiten in der Natur oder im Freien zu erklären. Zum Beispiel könnten Eltern, die im Bereich der Landwirtschaft tätig sind, den Kindern zeigen, wie man Gemüse anbaut und erntet oder wie man Tiere pflegt. Eltern, die als Förster arbeiten, könnten die Kinder über die verschiedenen Baumarten und Tiere des Waldes informieren.

     

Durch die Präsentation ihrer Arbeit können die Eltern den Kindern helfen, die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Tätigkeiten und der Natur zu verstehen und den Kindern eine Vorstellung davon geben, welche Möglichkeiten es gibt, in der Natur zu arbeiten und sich zu engagieren. Dies kann auch dazu beitragen, das Interesse und Verständnis der Kinder für Umweltthemen zu fördern und sie dazu zu ermutigen, sich später für den Schutz der Natur und der Umwelt einzusetzen.

 

  1. Im Waldkindergarten haben die Kinder die Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und zu entdecken. Ein spannender Aspekt dabei ist, die kleinsten Lebewesen im Wald mit einem Mikroskop zu betrachten. Die Kinder können kleine Pflanzen, Blätter, Zweige oder Insekten sammeln und diese dann unter dem Mikroskop genauer untersuchen. So können sie beispielsweise sehen, wie die Struktur eines Blattes oder einer Schnecke aussieht und lernen dabei spielerisch etwas über die Natur. Durch diese Erfahrungen können die Kinder ein besseres Verständnis für die Welt um sie herum entwickeln und ihr Wissen erweitern.

     

  2. Barfuß gehen im Waldkindergarten bietet den Kindern viele positive Erfahrungen. Es fördert ihre Sinne, ihre motorischen Fähigkeiten und ihre Wahrnehmung. Beim Barfußgehen spüren die Kinder die unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens und der Naturmaterialien wie Steine, Gras, Sand, Erde und Wasser direkt unter ihren Füßen. Das hilft ihnen dabei, ihre Balance und Koordination zu verbessern und ihre Fußmuskulatur zu stärken.

     

Außerdem können die Kinder durch das Barfußgehen im Wald ihre Sinne schärfen und ihre Wahrnehmung erweitern. Sie spüren den Wind auf ihren Füßen und können unterschiedliche Temperaturen wahrnehmen. Auch der Geruch von Erde, Gras und Blumen wird stärker wahrgenommen. Das Barfußgehen bietet zudem ein sinnliches Erlebnis, das die Kinder dazu motivieren kann, sich intensiver mit der Natur zu beschäftigen.

 

Allerdings sollten die Kinder im Waldkindergarten nicht immer barfuß laufen, sondern auch geeignete Schuhe tragen, um ihre Füße vor Verletzungen zu schützen. Die pädagogischen Fachkräfte sollten darauf achten, dass die Kinder nicht auf spitze Steine oder scharfe Gegenstände treten und sie bei Bedarf darauf hinweisen, geeignete Schuhe zu tragen.